Ein agiler Ansatz für eine neue Arbeitskultur.
Das auf Willms Buhse (Willms Buhse, 2014: Management by Internet) basierende VOPA+ Modell ist die Antwort auf die VUCA Welt.
Das Akronym VOPA+ steht für Vernetzung, Offenheit, Partizipation, Agilität plus Vertrauen im Sinne der psychologischen Sicherheit und beschreibt ein agiles Führungsmodell. Konkret bedeutet das:
- Vernetzung der diversen, bestehenden Kanäle. Dies schließt soziale Medien und virtuelle Communitys ebenso ein wie kollektive Intelligenz (Schwarmintelligenz).
- Offenheit zeigt sich in der aktiven Weitergabe und Bereitstellung von Informationen. Nur so können alle relevanten Akteure konstruktiv an der Lösung von Problemen und der Entscheidungsfindung mitwirken.
- Partizipation bedeutet die aktive Einbindung aller Mitarbeiter in Prozesse und relevante Entscheidungen. Dafür benötigen Mitarbeiter abgestimmte Kompetenzbereiche mit definierten Aufgaben und klarer Verantwortungszuweisung.
- Agilität lässt sich an einer veränderten Führungskultur ablesen. Mitarbeiter werden positiv bestärkt. Autonome Arbeit wird ermöglicht und gefördert. Oft geht hiermit auch ein neues Bewusstsein für eine konstruktive Fehlerkultur einher.
- Die Plus-Komponente: Vertrauen. Vertrauen in sich selbst, in die Mitarbeiter und im Netzwerk steht für die Führungskräfte im Mittelpunkt. Führungskräfte müssen lernen, Mitarbeitern zu vertrauen – und loslassen können.
Aus dem VOPA+ Modell erwachsen neue Anforderungen auch an die Kommunikationskultur im Unternehmen. Ihre Rolle besteht nun darin, Kollaboration zu ermöglichen, damit Partizipation und Vernetzung in die Tat umgesetzt werden können.
Das meint, die Entwicklung eines neuen unternehmerischen Mindsets.
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Transparent kommunizieren lernen
Mitarbeiter müssen mehr denn je selbst entscheiden, ob und wie sie mitwirken. Führungskräfte machen die Ziele eines Projekts bei allen Mitarbeitern bekannt und kontinuierlich bewusst.
Die Kommunikation muss den Führungskräften Tools bereitstellen, die sie in Teammeetings und Workshops nutzen können.
Eine Toolbox, die die Unternehmenskommunikation gemeinsam mit dem Personalbereich entwickelt.
Zwischenziele definieren und evaluieren
Für jeden einzelnen Mitarbeiter werden Teilziele und Meilensteine vereinbart. So wird den Mitarbeitern bewusst, wie ihr eigenes Handeln zur Zielerreichung des Unternehmens beiträgt.
Ziele kontrollieren – nicht Anwesenheit und Arbeit
Meilensteine sorgen für Transparenz und Verbindlichkeit. Dabei ist es wichtig, dass sich die Vereinbarungen an persönlichen sowie beruflichen Zielen orientieren.
Eigenverantwortung stärken
Das Gefühl, möglichst selbstbestimmt handeln zu können, ist Voraussetzung für eine positive Einstellung zur neuen Unternehmenskultur.
Die Kommunikation stellt dafür Medien bereit, die größere Handlungsspielräume signalisieren und ermöglichen.
Insbesondere durch digitale Plattformen werden Mitarbeiter stärker zu frei handelnden Akteuren.
Offenen Zugang zu Informationen gewährleisten – Wissen teilen
Social Networks fördern das Wissensmanagement und die Zusammenarbeit im Team und darüber hinaus.
Besonders in großen Unternehmen, bei denen Mitarbeiter über mehrere Standorte und Länder verstreut sind, können interne Social Networks den Aufbau und die Pflege von unternehmensweiten Netzwerken begünstigen.
Aussagekräftige Profile aller Mitarbeiter legen fachliche und persönliche Fähigkeiten offen.
Kollaborative Zusammenarbeit – über Teamgrenzen hinweg
Kollaboration bedeutet weg von der `Einer-zu-Allen`, hin zu einer `Jeder-zu-Allen´ Kommunikation. Informationsvermittlung erfolgt nicht mehr dominant top-down aus dem Management. Mitarbeiter tauschen sich untereinander aus und kommunizieren auch bottom-up zur Geschäftsführung. Führungskräfte sind dazu aufgerufen, ihre Mitarbeiter zur aktiven Teilnahme zu ermutigen.
Selbstgesteuertes Arbeiten ermöglichen – Innovationen fördern
Mitarbeiter werden motiviert, sich an Entscheidungen oder Produktentwicklungen zu beteiligen.
Die Kommunikation kann die kollektive Intelligenz aller Mitarbeiter bündeln: Die Einschätzung der Mitarbeiter über Markttrends kann sich das Unternehmen für seine Geschäftsziele zunutze machen.
Mitarbeiter können sich stärker selbst beteiligen, nehmen an einem strukturierten Innovationsprozess teil und beschäftigen sich mit strategischen Fragestellungen.
Das motiviert sie zudem, Botschaften selbst nach außen zu tragen.
Stärken Sie Ihre berufliche Kompetenz mithilfe von Supervision, in dem Sie Ihre Handlungen und Strukturen reflektieren und verbessern.
Nur Kommunikation, die von Vertrauen, Offenheit, Partizipation, Vernetzung, Agilität und einem entsprechenden Führungsstil geprägt ist, lassen sich die Spannungen und die oftmals empfundene Überforderungen der VUCA-Welt überwinden – und der Sprung ins digitale Zeitalter meistern.
Autor
Mathias Hühnerbein
Mathias Hühnerbein ist als akkreditierter Lehrtrainer und Ausbilder im proCEO Institut für die Ausbildung in den Bereichen Coaching und Supervision verantwortlich.
Mit über 16.000 Stunden Beratungserfahrung arbeitet Mathias als freiberuflicher Coach, Master-Coach, Lehr-Coach, Supervisor, Lehr-Supervisor, Resilienzberater und Trainer mit Fach- und Führungskräften, Teams und Organisationen.
Außerdem war Mathias Hühnerbein als Honorardozent an der OHM Professional School in Nürnberg tätig.